Diesen Artikel hatte ich zu einer Kampagne zur Förderung der Rechte von Homosexuellen von der Kosmetik-Firma Lush auf meinem alten Blog VeganEyeCandy geschrieben. Weil ich das Thema der Kampagne so wichtig finde, muss der Artikel unbedingt mit umziehen.
„Gay is OK“ steht auf der zitronig duftigen Glitzerseife von Lush. Und damit spricht sie mir aus der Seele.
Man sollte ja meinen, dass LGBT-Rechte (LGBT: Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender) mittlerweile selbstverständlich sein sollten. Dem ist aber leider nicht so. In 76 Ländern der Welt ist Homosexualität noch heute illegal, in zehn davon wird sie sogar mit dem Tod bestraft. Deutschland zählt zum Glück nicht zu diesen Ländern. Aber auch hier sind Homosexuelle leider immer noch keinesfalls gleichgestellt! Weder rechtlich noch gesellschaftlich.
Immer wieder gibt es Menschen, die meinen, Homosexuelle schlechtreden zu müssen und ihnen Rechte absprechen zu wollen. Und zwar mit den unsinnigsten „Argumenten“. Hier kommen meine …
Meine Top 5 der schwachsinnigsten homophoben Sprüche
1. „Homosexualität ist unnatürlich!“
Homosexualität scheint alles andere als unnatürlich zu sein. Sie kommt nicht nur beim Menschen vor, laut „Spiegel“ wurde sie bereits bei über 1.500 Tierarten beobachtet. Und selbst WENN sie unnatürlich wäre: Autofahren, Zähneputzen und E-Mails schreiben sind auch unnatürlich. Und Glitzerseife auch – trotzdem ist sie toll. Soll das wirklich ein Argument dafür sein, Menschen zu benachteiligen und ihnen Rechte abzusprechen?
2. „Homosexuelle Eltern erziehen ihre (adoptierten) Kinder auch zu Homos!“
Wäre das wahr, müsste man sich im Umkehrschluss doch fragen, wieso ein Kind von heterosexuellen Eltern homosexuell wird. Aha. Liegt wohl doch nicht an der Erziehung. Und mal abgesehen davon: Ist es nicht unterstützenswert, wenn ein Paar (egal welchen Geschlechts) einem Waisenkind ein liebevolles Zuhause schenken will?
3. „Homosexualität ist eine (falsche) Entscheidung.“
Homosexualität (oder Bisexualität) ist nichts, was man selbst entscheidet. Du bist es entweder oder du bist es nicht. Wer meint, dass Homosexuelle sich aus einem Aufmerksamkeitsbedürfnis oder aus jugendlicher Rebellion heraus dafür entscheiden, sollte doch bitte selbst einmal versuchen, das Ufer zu wechseln. Funktioniert nicht? Richtig. Weil es eben keine Entscheidung ist.
4. „Homos sind widerlich!“
Das ist eine subjektive Meinung. Meine subjektive Meinung ist: Ich finde Menschen widerlich, die sagen, Homosexuelle wären widerlich.
5. „Die Homo-Ehe ist eine Bedrohung für die heterosexuelle Ehe!“
Für mich das irrste „Argument“ überhaupt. Wie soll das gehen? Es wird ja nicht auf einmal alle Welt schwul oder lesbisch, nur weil sie es auf einmal „darf“. Wer seine eigene Ehe durch Homosexuelle gefährdet sieht, sollte sich vielleicht lieber fragen, ob er selbst am richtigen Ufer gefischt hat.
Es geht natürlich noch schlimmer: Homosexuelle werden immer wieder Opfer von Mobbing und sogenannten „Hate-Crimes“, wie gewalttätigen Übergriffen aufgrund ihrer Sexualität. Nur weil ein paar Schwachhirne meinen, sie müssten ihren eigenen Frust an anderen auslassen. Liebe Homo-Hasser, bitte fragt Euch doch einmal, was mit Euch selbst nicht stimmt.
Denn die Konsequenz dieser unsinnigen Homophobie ist denkbar niederschmetternd:
Viele Homosexuelle verheimlichen ihre Neigung aus Angst, in der Gesellschaft, im Beruf, im Freundeskreis oder in der eigenen Familie verurteilt, benachteiligt oder abgewiesen zu werden. Laut der Wochenzeitung „der Freitag“ begeht jeder fünfte Schwule einen Suizidversuch. Insgesamt ist die Suizidrate unter homosexuellen Jugendlichen deutlich höher als unter heterosexuellen.
Spätestens diese traurigen Tatsachen sollten doch dazu führen, dass homophobe Menschen mal irgendwo in ihrem Herzen nach ein bisschen Empathie suchen.
Die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in den USA war ein Riesenschritt! Denn hierzulande gibt es für gleichgeschlechtliche Partner lediglich eine eingetragene Partnerschaft, die nicht die gleichen Rechte wie eine Ehe beinhaltet. Der Volksentscheid in Irland für die Homo-Ehe hat ebenfalls gezeigt, dass zum Glück ein Umdenken stattfindet. Auch wenn ich es vollkommen unsinnig und schon fast peinlich finde, über die Rechte einer Minderheit demokratisch abzustimmen. Dass Homosexuellen dieselben Rechte zustehen wie Heterosexuellen, sollte ganz einfach selbstverständlich sein! Ist es aber leider in den wenigsten Ländern.
Ich identifiziere mich weder als lesbisch noch als bi. Warum tangiert mich das alles? Weil es in dieser Sache darum geht, ob einige Menschen aufgrund ihrer Sexualität weniger wert sein sollen als andere. Und eine solche Diskussion geht jeden etwas an. Je mehr Menschen sich gegen diese Ungerechtigkeit aussprechen, desto besser.
Lasst mir gern einen Kommentar da.
Eure Annika
ANNIKA MOON findet ihr auch auf Instagram & Facebook.
Zu Annikas veganem Foodblog MOON SPOON gelangt ihr hier.